Unser Leitbild

Unser Leitbild

Das Institut für Ysokratie widmet sich der Erforschung, Konzeption und Vermittlung einer neuen Form politischer Ordnung – der Ysokratie. Diese versteht sich als strukturierte Offenheit posthierarchischer Entscheidungsprozesse und als Reaktion auf die wachsende Dysfunktionalität herkömmlicher Repräsentationssysteme im Zeitalter multipler Krisen und tiefgreifender gesellschaftlicher Pluralisierung.

In Ysokratien regiert nicht „das Volk“ im traditionellen Sinne – sondern die Stimme als diskursive, beobachtende und anschlussfähige Einheit sozialer Kommunikation.

Unsere Überzeugung

Wir gehen davon aus, dass politische Autorität im 21. Jahrhundert nicht mehr entlang linearer Institutionen, sondern entlang dynamischer, resonanzfähiger Kommunikationsstrukturen organisiert werden muss.

Die Ysokratie steht für:

  • Kollektive Intelligenz statt zentraler Entscheidungsmacht

  • Vielfalt als produktive Spannung, nicht als Problem

  • Transparente Komplexitätsreduktion durch offene Anschlusslogik

  • Kommunikationssouveränität statt Identitätspolitik oder technokratischer Elitenherrschaft

Was uns antreibt

Forschungsziele

Unsere Forschung konzentriert sich auf die theoretische, empirische und experimentelle Auslotung ysokratischer Strukturen. Dies geschieht unter anderem durch:

  • Systematische Begriffsklärung und Theoriebildung
    – in Anschluss an Luhmann, Mouffe, Foucault, Haraway und andere

  • Diskursanalytische Kartografierung gesellschaftlicher Stimmen
    – unter Einbezug qualitativer wie quantitativer Methodologien

  • Entwicklung experimenteller Formate diskursiver Partizipation
    – jenseits von Wahlen, Panels oder Bürger:innenräten

  • Reflexion und Kritik existierender Macht- und Sprechverhältnisse
    – aus soziologischer, epistemologischer und medientheoretischer Perspektive

Was wir meinen, wenn wir "Ysokratie" sagen

Ysokratie ist kein Herrschaftsmodell, sondern eine Form organisierter Responsivität.
Sie ersetzt nicht die Demokratie, sondern radikalisiert ihren Grundgedanken:
Die Macht geht nicht vom Volk aus – sondern von der Fähigkeit, relevante Differenzen zu artikulieren, hörbar zu machen und zu vermitteln.

Ysokratie ist nicht deliberativer Konsens, sondern strukturierte Dissensfähigkeit.
Sie ist nicht die Auflösung von Komplexität, sondern deren temporäre Kontextualisierung durch Stimmen, die sich gegenseitig beobachten, befragen und in wechselnde Bezüge setzen.

Unsere Praxis: Reflexion, Intervention, Kollektivität

Als interdisziplinäre Denk- und Forschungseinrichtung versteht sich das Institut für Ysokratie als offener Resonanzraum.
Unsere Arbeit verbindet Theorie und Praxis in drei Richtungen:

  1. Reflexion – Theoretische Analyse gesellschaftlicher Dynamiken

  2. Intervention – Gestaltung diskursiver Formate und Öffnung etablierter Prozesse

  3. Kollektivität – Aufbau temporärer Netzwerke von Stimmen, jenseits institutioneller Grenzen

Wir arbeiten mit Partner:innen aus Wissenschaft, Kunst, Aktivismus, Journalismus, Bildung und Technologie zusammen – nicht um Konsens zu erzeugen, sondern um relevante Differenz sichtbar und wirksam zu machen.

Unser Anspruch

Wir glauben, dass eine zukunftsfähige Gesellschaft nicht durch Repräsentation, sondern durch re-entry-fähige, selbstbeobachtende Diskurse regiert wird.

Wir glauben an Stimmen – nicht an Sprecher:innen.

Wir glauben, dass Macht nicht abgeschafft werden kann – aber anders organisiert.

Wir glauben an Ysokratie.