Wer wir sind

Das Institut für Ysokratie ist eine unabhängige, transdisziplinäre Forschungs- und Reflexionsplattform mit dem Ziel, neue Formen kollektiver Entscheidungsfindung, institutioneller Vielstimmigkeit und epistemischer Machtverteilung zu erkunden. Wir arbeiten an der Schnittstelle von politischer Theorie, Soziologie, Organisationsforschung und angewandter Demokratietheorie.

Unsere Arbeit versteht sich als Beitrag zu einem erweiterten Verständnis von Beteiligung, Repräsentation und struktureller Gerechtigkeit in pluralistischen Gesellschaften.

Was wir unter Ysokratie verstehen

Ysokratie ist ein von uns geprägter Begriff, der eine theoretische Alternative zu etablierten Regierungs- und Herrschaftsformen skizziert.
Abgeleitet von altgriechisch kratein („herrschen“) und dem präfixartigen Yso- (als fiktive Lautform für Gleichwertigkeit, Vielheit, Verflechtung), bezeichnet Ysokratie eine Ordnung polyzentrischer Autorität.

In einer ysokratischen Struktur wird nicht nach dem Modell zentraler Machthierarchien entschieden, sondern entlang gleichberechtigter Diskursräume, in denen unterschiedliche Stimmen strukturell gehört und berücksichtigt werden. Es geht nicht um Konsens um jeden Preis, sondern um die institutionalisierte Koexistenz und produktive Spannung zwischen Perspektiven – ein „Chor“, nicht ein „Kanon“ der Entscheidungen.

Was uns leitet

Wir glauben, dass moderne Demokratien an ihre strukturellen Grenzen stoßen, wenn sie Vielfalt nur auf repräsentativer Oberfläche abbilden. Unsere Forschung sucht nach strukturellen Antworten auf Vielstimmigkeit, nach praktikablen Formaten nicht-hierarchischer Entscheidungsprozesse und nach neuen Institutionalisierungsformen für dissonante, aber gerechte Öffentlichkeit.

Das Institut für Ysokratie versteht sich damit auch als Ort für:

  • Theorieentwicklung jenseits klassischer Machtmodelle

  • experimentelle Diskursgestaltung

  • Evaluation deliberativer Prozesse

  • internationale Vergleichsforschung zu polyzentrischen Governance-Modellen